LVS, Handy und Co.
Kampf der Magnetfelder
Dass Handy, LVS, Schaufel und Sonde auf einer Schitour mitgeführt wird, ist mittlerweile schon selbstverständlich. Doch dass diese - allesamt notwendigen - Dinge eine Suche auch erschweren können, ist vielen vielleicht nicht bewusst. Warum das so ist, erklärt der Bundesfachreferent für Lawinen- und Unfallprävention Klaus Wagenbichler.
Generell erzeugen alle elektronischen Geräte wie Handys, MP3-Player, Kameras, Funkgeräte oder GPS-Geräte elektromagnetische Felder, die das Signal von LVS-Geräten beeinflussen können. Das iPod verursacht hier die stärksten Störungen. Metallische Gegenstände wie etwa Lawinenschaufeln, Sonden, Magnetknöpfe, beheizbare Jacken oder Trinkflaschen können elektromagnetische Felder abschirmen und sind daher potenzielle Störquellen. Schistöcke oder Sonden sollten daher nicht in der gleichen Hand getragen werden wie das LVS-Gerät im Suchmodus.
Störquellen auf Abstand halten
Um mit LVS-Geräten effektiv zu suchen muss man Störquellen vermeiden. Der Einfluss und somit die Auswirkungen hängen vom Abstand der Störquellen zum LVS-Gerät ab. Im Sendemodus sollte zwischen LVS-Gerät und metallischen Gegenständen ein Mindestabstand von 20 cm bestehen, im Suchmodus ist ein Abstand von mindestens 50 cm optimal. Um jegliche Störung auszuschließen wäre die optimalste Lösung alle elektronischen Geräte auszuschalten. Telefonate sollten nur im Abstand von 25 Metern zum Suchenden durchgeführt werden. Das Mitführen von Störquellen (Handy, Funkgerät, ...) im Rucksack des Suchenden stellt nur einen Kompromiss dar. Bei Bergrettungsübungen oder Einsätzen im urbanen Bereich (Straßen, Gebäuden, ...) sowie im Bereich von Liftanlagen sind Strom- bzw. Starkstromleitungen, insbesondere Erdleitungen zu berücksichtigen. Je näher im Bereich der Feinsuche dabei das LVS-Gerät am Boden geführt wird, desto größer sind die Auswirkungen auf das LVS-Gerät (Reichweite und Anzeige).
Weitere Details zu diesem Thema von F. Hellberg und S. Steinmüller findet ihr in DAV/Panorama 1/2016.