74. Landesversammlung

74 Jahre Kompetenz im Rettungswesen

Am 6.Mai waren Bergretter:innen des ganzen Landes in Brand zu Gast und hielten die 74. Landesversammlung ab.

„Das hohe Sicherheitsniveau in Vorarlberg ist nicht zuletzt Verdienst der vielen engagierten Menschen, die im Dienste der Öffentlichkeit Tag für Tag unverzichtbare ehrenamtliche Arbeit leisten, so Landesrat Christian Gantner in seinen Grußworten zur 74. Landesversammlung der Bergrettung Vorarlberg. Über 1.300 freiwillige Rettungskräfte stehen für professionelle Hilfe in unwegsamen Gelände zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit.

Rückblick auf ein ereignisreiches Jahr 2022

„Motivation, hohe Leistungsfähigkeit sowie eine zeitgemäße Infrastruktur und moderne Ausrüstung helfen dabei, auch kritische Situationen und Notfälle erfolgreich zu meistern“, so Landesleiter Martin Burger. 2022 leisteten die Bergretter:innen rund 8.765 Stunden bei 691 bodengebundenen Einsätzen. „Dabei stand man oft unter genauer Beobachtung der Öffentlichkeit, wie z.B. bei dem großen Einsatz im Kleinwalsertal, wo fast 100 Personen einer Schülergruppe aufwändig geborgen werden mussten“, so der Landesleiter. Die 1605 abgewickelten Flugrettungseinsätze zeigen, dass auch hier die Zahlen im Steigen begriffen sind. Damit die Leistungen der Bergrettung auch weiterhin gut erbracht werden können, wird die Finanzgebarung der Bergrettung jährlich einer strengen Prüfung unterzogen. „Für große Vereine, so auch die Bergrettung, erfolgt dies verpflichtend durch einen externen Wirtschaftsprüfer“, erklärt Finanzreferent Jürgen Bürkle. Vieraugenprinzip, doppelte Buchhaltung und ein erweiterte Jahresabschluss sind obligatorisch. „Auf Grund der hervorragenden Arbeit in der Geschäftsstelle und der Ortsstellenkassiere, erhielt die Bergrettung auch 2022 den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk des Wirtschaftsprüfers“, so der Finanzreferent.

Vorausschauend in die Zukunft

Auch im Hintergrund wird an Struktur und Abläufen fleißig gearbeitet. So wurde mit Hilfe einer externen Firma eine neue Personaldatenbank inklusive Kursverwaltung in Betrieb genommen. „Noch gibt es natürliche einige Kinderkrankheiten, aber die werden wir im Laufe des Jahres in den Griff bekommen“, so Martina Tschofen, IT-Referentin der Bergrettung. Dieses System ist Grundvoraussetzung für die Umsetzung eines weiteren Meilensteines. „Die neue Ausbildungsrichtlinie, die heute von den Ortsstellenleitern abgesegnet wurde, ist österreichweit ein Novum“, erklärt Landesausbildungsleiter Karl-Heinz Fenkart. „Sie ermöglicht nach der Absolvierung der Basisausbildung das modulare Ausbildungssystem, bei dem sich die Bergretter:innen nach Interesse und Möglichkeiten in einzelnen Kursen wie z.B. Einsatzleiterseminar, Waldbrandmodul, Paragleiterbergung etc. spezialisieren können“, so Fenkart. Auch die Hundestaffel setzte mit neuen Teams ein deutliches Lebenszeichen. Neben den Hunden zur Lawinen- und Gebirgsflächensuche konnten wieder drei Personenspürhunde in Dienst gestellt werden. „Ein sehr wertvolle Hilfe bei der Suche nach vermissten Personen“, erklärt Bertram Klehenz, Ausbilder der Hundestaffel.

Breites Spektrum

Das breite Spektrum der Bergrettung bietet natürlich viele Berührungspunkte mit anderen Blaulichtorganisation oder z.B. dem Bundesheer. Dementsprechend würdigten die anwesenden Vertreter die wertschätzende Zusammenarbeit mit der Bergrettung. „Die gute Zusammenarbeit ist bei der Abwicklung unserer Einsätze unerlässlich“, so Landesleiter Burger. „Sei es bei der Übergabe von Patienten an das rote Kreuz, gemeinsamen Sucheinsätzen mit der Polizei, Erstellung digitale Schnittstellen mit der Landeswarnzentrale oder Koordinierung von Flugbewegungen im Katastrophenfall in der Walgaukaserne“, zeigte sich der Landesleiter dankbar. Ein großer Dank gebührt der Ortsstelle Brand für die Organisation der Landesversammlung und dem Hotel Valavier für die Bereitstellung des Seminarraumes und Verpflegung der Tagungsteilnehmer. 

Alexander Stoiser
Landesausschussmitglied

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