Anwärter Winterkurs

Winter-Anwärterkurs in Schuttannen für die Anwärter der Bergrettung ist einfach nur zu empfehlen! Neben der super Organisation ist auch die optimale Betreuung vor Ort durch die Ausbildner definitiv hervorzuheben. 10 Ausbildner auf 20 Teilnehmer - sensationell.

Die offizielle Begrüßung am 01.02. um 8:00 Uhr fand im BR-Heim der Ortsstelle Hohenems, direkt neben dem LKH-Hohenems, statt. Nach einer lockeren, sehr angenehmen Vorstellungsrunde der Teilnehmer erfolgte am restlichen Vormittag die theoretische Wissensvermittlung. Angefangen über die unterschiedliche Vorgehensweise bei der Kameradenbergung bis hin zur organisierten Personenbergung nach Lawinenunglücken /-verschüttungen. Nach einer guten Stärkung um die Mittagszeit und Aufteilung in Kleingruppen, mit 4-5 Anwärtern auf 2 Ausbildnern, ging es dann endlich gemeinschaftlich los mit der praktischen Ausbildung. Nach dem Verladen des Gepäckes auf die BR-Fahrzeuge haben wir uns in unseren Kleingruppen auf einzelne Autos verteilt und sind zu unseren Einstiegspunkt für den Aufstieg zur Alpenvereinshütte bzw. BR-Heimhütte im tiefverschneiten Schuttannen gestartet. Gegen späten Nachmittag sind wir dann in unseren Gruppen schließlich alle wohlbehalten dort angekommen. Auf unserem Aufstieg wurde uns von den Ausbildnern bereits vieles, was wir vorher besprochen hatten, jetzt im Rahmen von praktischen Übungen (Standortbestimmung anhand einer Karte und Planzeiger; Beobachtung des Geländes - Gefahrenstellen erkennen; was ist zu beachten beim Anlegen einer neuen Aufstiegsspur und vieles mehr), vermittelt. Die Motivation und der Spaß dabei sein zu können, war definitiv bei allen super groß. Nach einem schönen Abendessen auf einer der benachbarten Hütten haben wir den ersten Tag beim gemütlichen Zusammensein ausklingen lassen.

Der 2. Tag hat nach dem Frühstück um 7:00 Uhr mit Festlegung des Tourenziels, der Tourenplanung, Beurteilung Lawinenlagebericht in unseren Kleingruppen begonnen, bevor es bei 20-30cm Neuschnee anschließend mit unseren Tourenschiern losging. Leichter Schneefall und der gefallene Neuschnee ließen keine Wünsche offen und alle waren sehr begeistert, dabei sein zu können die erste Spur auf die Gipfel zu spuren. Dabei erfolgte durch unsere Ausbildner wieder eine sehr gute Mischung aus Wissensvermittlung und Aktivitäten. Anlegen von Schneeprofilen wie auch die richtige Beurteilung dieser oder die Einschätzung und Bestimmung von Hangneigungen stand unter anderem an diesem Tag auf dem Programm. Gegen die Mittagszeit, wir wollten gerade unserer Mittagsjause auspacken, hat es aufgehört zu schneien und die Wolkendecke ließ nun auch die Sonne durchblitzen. Eine traumhafte Winterlandschaft bot sich uns nun im Gebiet Schuttannen. Doch aus der geplanten Jause wurde nichts! Alle Gruppen wurden zusammengerufen mit Treffpunkt am Ausstieg Schilift Schuttanneneck. Mittlerweile hat es nahezu komplett aufgerissen mit super Fernsicht, so dass für alle Teilnehmer ein Highlight auf dem Programm stand. Ein Übungstransportflug mit dem Hubschrauber! Geplant war dieses ursprünglich zwar für den Sonntagvormittag, aber da hier weitere Schneefälle gemeldet waren, wurde dieses einfach von den Verantwortlichen vorgezogen. Nach Unterweisung wie man einen Hubschrauber einweist beim Landen, wie man einsteigt und ihn verlässt, durften wir alle einen wunderbaren Rundflug über das Schigebiet Schuttannen genießen. Nach anschließender kurzer Jause starteten alle Gruppen zum zweiten Aufstieg des Tages. Angekommen am Ziel, erfolgte nach einer kleinen Stärkung die nächste praktische Übung - Kameradenbergung nach Lawinenabgang/-verschüttung. Wir mussten uns in der Kleingruppe eigenständig organisieren und haben schnell erkannt, dass es trotz "Übungssituation" schnell zu einer doch stressigen Situation - weil die Zeit einem im Nacken sitzt - werden kann. Diese Erfahrungen sind jedoch immer ganz wichtig und gut für jeden Bergrettungsanwärter und Bergretter, denn wir werden solche Situationen zukünftig immer wieder erleben. Bevor wir uns dann anschließend bei optimalen Schneebedingungen auf den Rückweg zur BR-Heimhütte begeben haben, wurden noch Abtransportmöglichkeiten von verletzten Personen (mittels Biwaksack; Schi usw.) aktiv geübt. Nach unserer aller Rückkehr und einem sehr leckeren Abendessen auf einer Hütte haben wir alle gemeinschaftlich bei tollen Gesprächen den Abend an der BR-Hütte sehr gesellig ausklingen lassen und den tollen Lehrgang samt der tollen Organisation mit allen gefeiert.

In der Nacht auf Sonntag hat es erneut begonnen zu schneien und am Morgen des dritten und somit letzten Ausbildungstages hatten wir wieder ordentlich Neuschnee. Um 7:00 Uhr hieß Frühstück und anschließend Taschen packen bevor wir gegen 8:00 Uhr bei anhaltendem Schneefall mit unseren Tourenschiern erneut aufgebrochen sind und spuren durften. Auf dem Programm stand noch "Biwak bauen" und zum Abschluss eine "gemeinschaftliche Großübung" - letztlich das Ziel des Kurses - die organisierte Personensuche nach Lawinenverschüttung. Auch diese Abschlussübung war, wie der gesamte Kurs insgesamt, super vorbereitet, organisiert und strukturiert. Nach Abschluss dieser Übung erfolgte noch die Abschlussbesprechung und alle wurden im Anschluss daran wieder zurück nach Hohenems zum BR-Heim gebracht. Alle hatten in den zurückliegenden drei Tagen eine unvergessliche Zeit auf Schuttannen.

Nochmals ein großes Dankeschön an alle, sowohl die Organisatoren der BR-Hohenems als auch an alle Ausbildner! Der Kurs war einfach nur genial, super vorbereite und strukturiert, die Gruppengröße genau richtig - nicht zu viel und nicht zu wenig - und zu guter Letzt hat auch noch das Wetter optimal mitgespielt! Auf ein baldiges Wiedersehen mit dem ein oder anderen bei den im Sommer anstehenden Übungen und oder Kursen.

Herzlichen Dank für die schöne und unvergessliche Zeit auf Schuttannen

Thorsten Eismann

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