Anwärter Winterkurs I

Anwärter Winterkurs I

Der heurige Anwärter Winterkurs I fand wieder im winterlich verschneiten Hohenems auf der Schuttannen statt.

Für den Winterkurs im Hohenemser Gebiet Schuttannen trafen sich Bergrettungsanwärter/innen aus vielen Ortsstellen ganz Vorarlbergs am Freitag, 09.02.2018 Vormittag im BR-Heim der OS Hohenems, um sich zunächst gegenseitig kennenzulernen und einen kurzweiligen Vortrag zu der grundlegenden Theorie über die Arbeit der Bergrettung im Winter anzuhören. Gehalten wurde dieser von Karl-Heinz Fenkart (Ortsstellenleiter Hohenems und Leiter des Kurses). Er sorgte dafür, dass es an den drei Tagen weder organisatorisch, noch materiell oder kulinarisch an etwas fehlte. So wurden die Pausen mit Krapfen, Jausenpaketen und Kuchen versüßt, was der Ein oder Andere wahrscheinlich noch lange in Erinnerung behalten wird.

 

Nach Mittag und dem Vorstellen der Ausbilder der einzelnen Gruppen wurde in Fahrgemeinschaften der Weg nach Schuttanen angetreten. Jede Gruppe bestand aus einem Ausbilder, einem/r Co-Ausbilder/in und vier bis fünf Anwärtern/innen. Nachdem kurz die Lager der Wendelinshütte bezogen waren, ging es für diese Gruppen bei schlechter Sicht los nach draußen und es wurden je nach Gelände, Wetter oder Sicht verschiedenste Themen besprochen und durchprobiert. Beim Aufstieg wurde zunächst das richtige Gehen in der Gruppe beredet, von der idealen Gruppengröße bis zur Spurwahl und Sicherheitsabständen. Weiterhin wurden zum Beispiel verschiedene LVS-Geräte auf ihre Suchweite hin verglichen. Die Suche an sich von der Signalsuche über die Grob- zur Feinsuche wurde durchgeprobt. Am Abend des ersten Tages wurde im Berggasthaus Schuttanen sichergestellt, dass jeder seine Energiereserven für den nächsten Tag wieder auffüllen konnte. Einige Gruppen setzten sich am Abend noch zusammen, um mit Karte, Kompass und Planzeiger noch die Tourenplanung für den nächsten Tag zu besprechen, während andere dies am nächsten Morgen nachholten. An einem genialen Outdoorofen vor der Hütte konnte der Abend gesellig ausklingen.

 

Am nächsten Tag gingen die einzelnen Gruppen auf unterschiedliche Touren im Einzugsgebiet um die Hütte und nutzen diese, um viele der geforderten Kenntnisse durchzuproben und die Techniken zu festigen und zu verbessern. Es wurden Spitzkehren geübt, Einfachverschüttungen in unter 6 Minuten gelöst, Verletze mit selbstgebautem Schlitten oder Trage aus einem Biwaksack abtransportiert und steile Rinnen sicher abgefahren, natürlich nicht ohne den nötigen Spaß. Am Abend konnte ein Mantrailer-Hund mit seinem Hundeführer Wolfram Lürs zeigen, wie er nur durch das Schnuppern an einem Kleidungsstück eines Vermissten dessen Fährte aufnehmen und ihn finden kann. Der Tag wurde wieder mit einem reichlichen Abendessen im Skiheim Schuttannen abgeschlossen.

 

Am letzten Tag nutzten die Gruppen nochmal einen Teil des Vormittags um übrig gebliebene Themen aufzuarbeiten, zum Beispiel Funk auf Einsätzen oder den Bau eines Notfall-Biwaks. Danach wurde ein Hundeführer mit Lawinensuchhund vom Polizeihubschrauber „Libelle“ abgesetzt und bewies, dass damit ein Verschütter auch ohne LVS-Gerät noch gefunden werden kann. Der Pilot und Alpinpolizist Andreas Amann gaben noch eine Einführung in die Abläufe rund um und im Hubschrauber, woraufhin ein organisierter Lawineneinsatz simuliert werden konnte. Unter Aufsicht der Ausbilder und zweier Notärzte arbeiteten alle Anwärter/innen zusammen, um zwei Verschüttete mit eingeschaltetem und zwei ohne LVS-Gerät zu finden und auszugraben.

 

Nach einem abschließenden Hock und Aufwärmen in der Hütte, ging ein sehr lehrreiches und spannendes langes Wochenende zu Ende.

 

Barbara Sonner, Anwärterin OS Dornbirn

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